Ausstellung

8.November – 20.Dezember 2025
Ausstellungsdauer:
8.November – 20.Dezember 2025

 

Eröffnung: Fr. 7. November 2025 um 19 Uhr
Begrüßung: Kurator Klaus-Dieter Hartl
Einführung: Jasmin Haselsteiner-Scharner (Institut für Kunst im öffentlichen Raum)

 

Öffnungszeiten:
Samstags von 10 bis 14 Uhr
(an Feiertagen geschlossen)
und nach telefonischer Vereinbarung:
T +43.3452.765 06, M +43 664 17 39 219

 

Galerie Marenzi
Bahnhofstraße 14
8430 Leibnitz

Tel.: +43 3452 76506
Mobil.: +43 664 1739219

office@galeriemarenzi.at

Judith Stehlik

Feel The Body“

Die historischen Posen – ein Blick auf zeitgenössische Künstlerinnen – Ein fotografischer Überblick
Im Mittelpunkt dieser fortlaufenden Arbeit steht die Auseinandersetzung mit der historischen
Portraitfotografie.

Mich interessieren bereits existierende Fotografien bemerkenswerter weiblicher Persönlichkeiten, die ich im Laufe meiner Recherchen in verschieden Archiven gefunden habe. 

Diese Beispiel-Arbeiten haben mich dazu veranlasst, mich intensiv mit den klassischen Posen, Haltungen und Gesten zu befassen: 

Was macht ein weibliches Portrait oder eine historische Pose aus? 

Welche Art von Repräsentation von Frauen wird dadurch erzeugt? 

Wie charakterisiert sich die Vergangenheit in der fotografischen Darstellung? 

Inwiefern kann die Vergangenheit in der fotografischen Darstellung identifiziert werden? 

Ich begann, historische Posen mit zeitgenössischen Frauenbilder bzw. Künstlerinnen zu kontrastieren, um die sozialen Veränderungen in Bezug auf die Darstellung der Frau zu dokumentieren. 

Meine Beschäftigung mit der Neuinszenierung ermöglicht den Künstlerinnen, die ich einlade, auf alle Mittel der Selbstdarstellung zu verzichten, auf die sie sich sonst verlassen können. 

Es entstehen neue Ausdrucksebenen und eine neue Nähe zur Vergangenheit. 

Der Fokus liegt auf der Aneignung der historischen Pose, der Auseinandersetzung mit dem Raum, und der Wahrnehmung der eigenen Körperlichkeit in diesem Moment. 

Der wichtigste Aspekt in diesem Arbeitsprozess ist das gemeinsame Wahrnehmen und die präzise 

Auseinandersetzung bei der Nachstellung bzw. Aneignung der historischen Pose. 

Mit Hilfe von Polaroids wird die Pose erarbeitet. 

Daraus folgt das eigentliche Portait. 

Abgeschlossen wird die Arbeit mit einem dreiminütigen Super 8 Film, ebenfalls ein Portrait, wobei die Künstlerin, ohne jegliche Einflussnahme oder Vorbild, ganz sich selbst überlassen ist. 

Der künstlerische Prozess bewegt sich somit von der vorgeschriebenen historischen fotografischen Pose zu einer autonomen Geste, oder auch im Sinne von Judith Butlers aktuellen eindrucksvollen Essay „Wenn die Geste zum Ereignis wird“, in dem sie die „Geste als ungeschützte Handlung“ beschreibt. 

Sowohl in der Fotografie als auch im Film zeigt sich ein „zeitgenössisches Portrait der Künstlerin“, es beleuchtet dabei die Rolle der Künstlerinnen der Gegenwart. 

judithstehlik.com