Ausstellung

14. Juni – 26. Juli 2025
Ausstellungsdauer:
14. Juni – 26. Juli 2025

 

Eröffnung: Fr., 13. Juni 2025 um 19 Uhr
Begrüßung: Kurator Klaus-Dieter Hartl
Einführung: Michael Lehofer (Ärztlicher Direktor im LKH II Graz)

 

Öffnungszeiten:
Samstags von 10 bis 14 Uhr
(an Feiertagen geschlossen)
und nach telefonischer Vereinbarung:
T +43.3452.765 06, M +43 664 17 39 219

 

Galerie Marenzi
Bahnhofstraße 14
8430 Leibnitz

Tel.: +43 3452 76506
Mobil.: +43 664 1739219

office@galeriemarenzi.at

AURELIA MEINHART

„Meine Gedanken – ein Funkenflug“

 

Das Bernsteinzimmer 2025 • Der symbolischr Tausch und das Verschwinden.

„Schon früh befasste sich die Grazer Künstlerin Aurelia Meinhart mit der Geschichte respektive dem Mythos um den vom preußischen König Friedrich I. bis schließlich 1712 im Berliner Hohenzollern-Schloss eingerichteten Prunkraum, der hinsichtlich des dominierenden Materials „Bernsteinzimmer“ genannt wurde….. In einer aktuellen Modifikation nimmt Aurelia Meinhart das Thema abermals auf. 

Die Paneele von 1999 (einem Projekt mit semitranparentem Epoxiharz für das Grazer Künstlerhaus) wurden in kleine Platten geschnitten und diese bilden nun die Verkleidung einer Nachbildung des im 2. Weltkrieg von der deutschen Wehrmacht eingesetzten Panzers Tiger. Die Künstlerin gestaltete ihr Objekt ungefähr im Maßstab 1:10 und nach den Proportionen des Goldenen Schnitts. Der Titel „Das Bernsteinzimmer“ evoziert wiederum das historische und verschollene Kunstwerk und verweist zugleich auf Meinharts Installation von 1999. Mit dem „Panzer“ werden aber auch gegenwärtige Bezüge zu bilateralen Konflikten wie vormaligen Kooperationen aufgezeigt.“ (Wenzel Mracek)

„LIEBE MUTTER“
Ausgangspunkt für meine Überlegungen waren die Fotoarbeiten meines Vaters, die er im Krieg gemacht hatte. Sein Weg führte ihn in den Norden. Er war im 2. Weltkrieg als Gebirgsjäger in der 3. Gebirgs-Division in Norwegen, Finnland und im Raum Leningrad eingesetzt, wobei er mit seiner Kleinbildkamera Eindrücke festhielt. Schon als kleines Mädchen haben mich diese Fotos ungemein fasziniert. Für mich stellte sich immer die Frage, was seine Motivation war, mitten im Kriegsgeschehen zu fotografieren. Als junger Soldat wollte er vermutlich diese Stimmungen des Nordens, das Licht, seinen Lieben zu Hause zeigen.

Ein Foto aus dieser Sammlung habe ich ausgewählt; es zeigt eine Landschaft in Mittelfinnland mit drei Flugzeugen. Eine Junker 52, eine Stucker und vermutlich Heinkel He 70, auch Blitz genannt. Die Aufnahme dürfte Anfang April 1942 entstanden sein.
Das Foto habe ich als Grundlage für meine Siebdruckarbeit verwendet. „LIEBE MUTTER“ war Teil eines Briefes meines Vaters an seine Mutter, welchen ich hineinmontiert habe.
Das Foto wurde in einer Auflage von 1000 Stück auf einem dünnen Seidentuch 28x28cm gedruckt.
600 Stück dieser Seidentücher habe ich auf meine Reise durch die baltischen Länder bis nach Finnland mitgenommen, um sie unterwegs zu verteilten oder sie in Form einer Installation zu präsentieren. Die Reaktionen wurden fotodokumentarisch festgehalten.

Zeichnungen
„Jede Zeichnung ist ein Triumph über die Unruhe der Welt. […] Die Ausformung des Bildes wird
in der Unruhe hin- und hergezerrt, bis es an dem geheimnisvollen Punkt der «Gewissheit» zur
Ruhe kommt.“ Maria Lassnig, ca 1980.

Ein unglaublich prägender Satz, der die erste künstlerische Absicht und den reinen gestisch-emotionalen Ausdruck eines Künstlers nicht kompackter beschreiben hätte können.
Aurelia Meinharts Zeichnungen könnten im raschen ersten Blick wie Skizzen, Studien oder Entwürfe wahrgenommen werden, aber bei ganauerem Studium der Werke entdeckt man dann doch diesen geheimnissvollen Punkt der „Gewissheit“ und kann die ästhetischen Reize in ihrer Vollendung genießen.