Altes Kino Leibnitz – Suse Stoisser
6. September – 14. November 2020
Im alten Kino Leibnitz, neben der Galerie Marenzi
Vernissage:
Samstag 5. September 2020, 19 Uhr
Zur Ausstellung:
Günther Holler-Schuster (Universalmuseum Joanneum)
Dauer:
6. September – 14. November 2020
Öffnungszeiten:
Samstag 10 bis 14 Uhr, bei Abendveranstaltungen im Marenzihaus und nach telefonischer Vereinbarung
Galerie Marenzi
Bahnhofstraße 14
8430 Leibnitz
Tel.: +43 3452 76506
Mobil.: +43 664 1739219
SUSE STOISSER
_rosa cloud_
Die Frage„Was sieht man wirklich“ ist immer schwieriger zu beantworten. Je nach Medium und Wirklichkeit lässt sich der eigene Bezugspunkt schwer oder gar nicht mehr ausmachen. Erinnerungen, Fotografien auf Papier, Tagebücher in Buchform, geben uns Anhaltspunkte und eine gewisse Stabilität. Zum Unterschied ist ein digitales Bild veränderbar und austauschbar. Die Geschwindigkeit, (Waldfotos aus dem fahrenden Zug,) mit der sich neue technologische Erfindungen ablösen, erlaubt uns immer weniger, uns auf Erlebtes und Erinnerung zu besinnen. Worauf wird sich Identität in Zukunft gründen?
Neues entsteht durch Brüche, dementsprechend kehrt das Motiv von Öffnung in unterschiedlichen Formen immer wieder.
In meiner Arbeit begleiten mich immer wieder folgende Gedanken:
- Der Aufsatz „Window of Vulnerability” von Dorothee Sölle: dass wir uns Fremdem und Unbekanntem gegenüber öffnen macht uns verletzbar und gleichzeitig menschlich.
- Susan Sontag: Krankheit und Kunst sind die letzten Orte, an denen wir Spiritualität zulassen und erfahren können.
- Bob Dylan: …more darkness.
Während der Vorbereitungen habe ich ein sehr interessantes Zitat vom Zisterzienser Abt Clairmont vom Stift Rein gefunden: ER ist Länge, Breite, Höhe und Tiefe.
Es ging also schon immer um RAUM. Und damit um die Definition von Freiheit.
Der Raum scheint sich gerade ins digitale und virtuelle zu verlagern.
Was passiert mit uns, wenn der Mensch sich ganz aus der Natur herausnimmt?
Es ist mir ein Anliegen, Naturverbundenheit mit Veränderungen und Fortschritt zu verbinden, und ich versuche, durch einen kritischen Blick auf evolutionäre Errungenschaften, wie auch auf die Kunst, sowie auf den Wandel in der Kommunikation, Bilder für die Deutung des Mensch Seins zu finden.
Ich hoffe, dass es mir gelingt, das Verhältnis zwischen Mensch und Umfeld auch immer wieder mit Humor in Frage zu stellen, und dass die einzelnen Arbeitsgruppen so wie der Titel der Ausstellung, _rosa cloud_, dem Betrachter einen eigenen Zugang eröffnen und eine Vielzahl unterschiedlicher Assoziationen wecken.