Leo Kandl

„Fotografien • Städtebilder und Portraits“

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10. Nov bis 23. Dez 2017

Eröffnung: Freitag, 9. November 2017 um 19 Uhr
Eröffnungsrede: Günter Holler-Schuster (Universalmuseum Joanneum)

In seinen Werkzyklen beschäftigt sich Leo Kandl vorwiegend mit dem urbanen Umfeld. „Straßenportraits“, „free Portraits“ oder „Weinhaus Wien 8“ sind Beispiele für sein Schaffen mit hohem kommunikativen Anspruch.

„Leo Kandl (geb. 1944 in Mistelbach, lebt in Wien) studierte an der Akademie der bildenden Künste in Wien, bevor er sich ab den 1970er-Jahren der Fotografie widmete. Er gehört der ersten Generation der Autoren-Fotografen in Österreich an. Diese Generation hat eine klare Fotosprache im Sinne der straight photography etabliert und war in den damals neu entstandenen Fotogalerien und Fotoinstitutionen sehr aktiv. Leo Kandls Fotoserie Weinhaus (1979/80) gehört heute zum klassischen Bildinventar der österreichischen Fotogeschichte. Sie ist repräsentativ für die Verknüpfung einer stringenten Bildkonzeption mit gesellschaftsrelevanten Themen. Das „genaue Hinsehen“ und die persönliche Involviertheit des Fotografen in seinen Recherchen ermöglichten Kandl ab den späten 1990er-Jahren einen neuen künstlerischen Ansatz: Die Werkgruppe der Free Portraits (ab 2000) entstand als seismografische Bestandsaufnahme einer globalen Gesellschaft im Wandel. Kandls Straßenporträts kommen durch seine Kontaktaufnahme mit völlig unbekannten Menschen zustande. Sein Interesse für deren Situation und Inszenierung brachten einen fotografischen Atlas von beachtlichem Umfang und großer Diversität hervor. Kandl reiht sich damit in eine in Österreich besonders starke und eigenwillige Szene der klassischen Fotografie nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ein. Er eröffnete zugleich seinen individuellen Weg, ein aktuelles Bildmedium von der Tradition in eine zeitgemäße Bildsprache überzuführen.“ (Jury zum 15. Otto Breicha-Preis 2015)

http://www.leokandl.at/