LETIZIA WERTH

„As black as silver

13.September – 26. Oktober 2024

Eröffnung: Do., 12. September 2024 um 19 Uhr
Einführung: Tanja Gurke (Grazer Kunstverein)

Letizia Werth spürt in ihren Werken von „Talking Rooms“ dem Grundgedanken des Fotografen nach. Edmund Engelman meint „Ich wollte die Dinge so sehen, wie Freud sie sah, mit seinen eigenen Augen, während der langen Stunden seiner Behandlungssitzungen und während er beim Schreiben saß.“ Die Künstlerin versucht diese Stimmungen in ihren Bildern wiederzugeben, nicht fotorealistisch, sondern mit fein gesetzten Graphit- und Tuschestrichen, auf überwiegend großformatigen Leinwänden aus Molinogewebe. Sie lässt die Tusche in das Gewebe versinken, lässt dunkle Flächen, Rinnspuren, Striche und Schraffuren entstehen. Plötzlich verkehrt sich in einem Bild eine dunkle Ecke, oder eine dunkle Tischplatte in einen hellen Fleck und taucht in einem anderen Werk wieder als Positivbild auf. Der Blick durch eine helle geöffnete Tür in das Dunkel des folgenden Raumes verkehrt die Künstlerin in ein mystisches Negativ, das in ihrem Bild den Blick in ein grelles Gegenlicht darstellt und lässt den Betrachter ahnen, welche Gefühle, Geheimnisse, Unheimliches oder Prozesshaftes in diesen Räumen geschehen sein mag.

In dieser Ausstellung werden aber auch zwei neue Arbeiten mit dem Titel „Elsewhere“ vorgestellt. Letizia Werth hat sie in ihrem zweimonatigen Aufenthalt in Trondheim, Norwegen erprobt und hergestellt. An Stelle von Molino verwendet sie aber Tischdecken aus ähnlichem Material, das sie nun mit Grafitstift, Tusche und Acryl bezeichnet und bemalt und sich mit dem Thema Wasser, Meer und Weite auseinandersetzt.
(Elsewhere)

Letiza Werth, 1974 in Bozen geboren, studierte Malerei und Grafik an der Akademie der bildenden Künste Wien in den Meisterklassen bei Wolfgang Hollegha und Franz Graf.
1997-98 Erasmus Stipendium, School of Art, Glasgow. 2003 erhielt sie den 28. Österreichischen Grafikpreis und 2024 den Martin-Rainer-Kunstpreis (Südtirol).

letiziawerth.com