Ulrike Königshofer
„Über das Nichts“
7. Juni – 20. Juli 2019
Eröffnung: Freitag, 25. April 2019 um 19 Uhr
SCHWARZ WIE DIE NACHT
2017, 2 Inkjetprints, je 90x60cm
Die beiden Fotografien bilden dasselbe Szenario ab, tagsüber und mitten in der Nacht (mit entsprechend langen Belichtungszeiten). Die Kamera zeigt hier dem menschlichen Auge eine Nacht, die dieses aufgrund seiner Anatomie nicht sehen kann, und die der Betrachter überhaupt nicht als „Nacht“ empfindet, weil ihr das Charakteristikum der Schwärze völlig fehlt.
REPRODUCTION OF A SHADOW
2016/2018, Diaprojektion, Dokumentationsfotografie der Aufnahme 70x50cm
Die Diaaufnahme eines Schattens, der auf einen weissen Hintergrund fällt, wird in der Ausstellung genauso hell an die Wand projiziert, wie er zur Aufnahme gewesen ist. Den Schatten kennzeichnet als Charakteristikum die Dunkelheit, das Fehlen von Licht. Durch die jeweiligen Lichtverhältnisse im Ausstellungsraum wird dies relativiert.
Es ist nicht Nichts, das wir sehen im Dunkeln, sondern Schwarz. Eine Empfindung ohne Input, ein Produkt unseres Sehapparats.
2012, Installation (Diaprojektion, schwarze Tafel)
In der Dunkelheit entsteht oft das Gefühl, man sehe nicht.Vergessen wird aber, dass das Schwarz der Nacht sehrwohl auch eine optische Wahrnehmung ist. Die zwei Bildfelder – eine schwarze Tafel und eine Diaprojektion – heben in ihrer Gegenüberstellung diese Unterscheidung hervor zu der Empfindung, überhaupt nichts zu sehen.
NO INPUT
2012, VIDEOINSTALLATION
Die Bild- und Toneingänge einer Videokamera wurden sorgfältig abisoliert. Zwischen Decken eingewickelt, in einer Kiste verstaut, entstand eine Aufnahme, die nachträglich verstärkt wurde.
Das entstandene Signal ähnelt der Wahrnehmung von Hintergrundrauschen bei völliger Stille und Dunkelheit, dem sogenannten Dunkelstrom, der nicht nur im menschlichen Körper sondern auch bei digitalen Sensoren auftritt. Er generiert nicht bloß ein Störsignal sondern lässt das Aufzeichnungsmedium selbst hervortreten, wo sonst nichts ist.
DER KLANG DES BETRACHTENS
seit 2018, Soundinstallation (gefördert durch den Otto Maurer Fonds)
Für die Installation wurde der Klang verschiedener Museumsräume aufgenommen und über Lautsprecher in den Ausstellungsraum übertragen.
Moderne Ausstellungsräume erwecken in ihrer Reduziertheit oft den Eindruck, als wären sie neutral und eigenschaftslos. Gerade die großflächigen leeren Böden und Wände und die andächtige Stille ihrer Besucher verstärken aber unabsichtliche Nebengeräusche wie Räuspern oder quietschende Schuhabsätze, die dem Raumtypus ganz im Gegenteil eine sehr spezifische Charakteristik verleihen.
SEEING AND NOT SEEING.
2019, HD Video, 7:24 Minuten
Das Video zeigt und verbirgt im selben Moment. Man betrachtet die Künstlerin beim Schauen – und zwar den Film „Psycho“ von Alfred Hitchock. Dessen Handlung spitzt sich hörbar immer mehr zu, zu Gesicht bekommt man diese allerdings nicht. Was man sieht, ist das Sehen selbst, und dessen Verschwinden im Moment des Blinzelns, das jeder ständig vollzieht und das doch völlig unbemerkt bleibt.
INTO THE VOID
2018, HD Video, 18 Minuten
An einem abgelegenen Ort in Neufundland wurde spät nach Sonnenuntergang eine Videoaufzeichnung gemacht. Mit der einbrechenden Dunkelheit verstummen alle Geräusche nach und nach, bis nichts mehr übrig bleibt. Die Situation entzieht sich der Wahrnehmbarkeit. Ist etwas aber noch eine Aufnahme, auch wenn überhaupt nichts da ist, das aufgezeichnet werden kann.
Künstlerverzeichnis
- Barbara Holub
- CAROLINE HEIDER, RUTH HORAK, LISA RASTL, CLAUDIA ROHRAUER
- Christina Tsilidis
- Claudia Fritz
- Claudia Larcher
- Claudia Rohrauer
- David Reumüller
- Dieter Bornemann
- Dorothee Golz
- Ela Aloisia Sattler
- Elisa Wüntscher
- Erich Kees, Elisabeth Kraus
- Erwin Polanc
- Eva Schlegel
- Frenzi Rigling
- Heiko Kienleitner
- Heinrich Kühn
- HEINZ PÖSCHKO
- Helmut Tezak
- HERBERT HOFER
- Hubert Schmalix
- Ingo Nussbaumer
- Ingrid Schreyer
- Isa Riedl
- Johannes Ziegler
- Julia Gaisbacher
- Julie Hayward
- Karla Kowalski
- KAROLINE RUDOLF
- Krista Titz-Tornquist & Walter Titz
- Laura Manfredi
- Leo Kandl
- Letizia Werth
- Luise Kloos
- Manfred Wakolbinger
- Manuel Rieder
- Maria Hanl
- Martin Osterider
- Mercedes Geissberger
- Nicole Wogg
- Norbert Trummer
- Othmar Eder
- Petar Dabac
- Polona Maher
- Rebecca Unz
- Renate Krammer
- Stefan Heizinger
- Stefanie Holler
- Tatiana Lecomte
- Ulli Gollesch